Immekeppel 850 Jahre Jubiläum
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Aktivität - Volkstrauertag
Volkstrauertag Alljährlich findet eine Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Friedhof in Immekeppel statt. Hier kann man auch eine Tafel mit folgender Aufschrift finden ZUM GEDENKEN AN UNSERE GEFALLENEN UND OPFER DER BEIDEN WELTKRIEGE SORGT IHR, DIE IHR NOCH IM LEBEN STEHT, DASS FRIEDEN BLEIBE, FRIEDEN ZWISCHEN DEN MENSCHEN UND FRIEDEN ZWISCHEN DEN VÖLKERN. Die Gedenkfeier wird durch den Heimatverein Immekeppel ausgerichtet. Alle Bürgerinnen und Bürger des Sülztales sind dazu eingeladen, der Gefallenen und Opfer beider Kriege zu gedenken. Auf die Gedenkfeier wird frühzeitig im Schaukasten des Vereins aufmerksam gemacht. 15.11.2009: Die Gedenkfeier wurde vom Kirchenchor, dem MGV-Einigkeit sowie Herrn Gero Höck (Trompetensolo) musikalisch gestaltet. Ein Vertreter der Geistlichkeit und Herr Rainer Deppe sprachen zu Ehren der Gefallenen. Die Kranzniederlegung auf dem Friedhof wurde begleitet durch die Abordnungen aller Vereine sowie dem uns verbundenen Schützenverein Ehrenfeld. Im Anschluss an die Trauerfeier fand ein gemeinsamer Gottesdienst in unserer Kirche St. Lucia statt. Rede des Landtagsabgeordneten Rainer Deppe Sehr geehrte Damen und Herren, ich danke Ihnen, dass Sie sich heute Morgen hier am Friedhof in Immekeppel am Volkstrauertag versammelt haben. Es ist jetzt 90 Jahre her, dass der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründet wurde. Schon 1919, ein Jahr nach dem 1. Weltkrieg mit 8,5 Mio. Toten, begannen weitsichtige Menschen, sich um die Errichtung, den Erhalt und die Pflege von Gräbern für die getöteten Soldaten zu kümmern. Im Jesajabuch der Bibel steht ein wunderbarer Satz "Gott spricht: Ich habe Dir einen Namen gegeben und bei diesem Namen werde ich Dich rufen." Genau dieser Geist, das urmenschliche Verlangen, jedem Menschen eine menschenwürdige Grabstätte zu gewähren, war es, der die Gründer des Volksbundes vor 90 Jahren antrieb und der auch heute noch lebendig ist, wenn wir erfahren, dass wieder neue Grabstellen für Kriegstote, wie zuletzt wieder in Russland, angelegt werden konnten. Es sind aber nicht nur Gräber der gefallenen Soldaten sondern es sind auch Gedenkstätten, es sind zugleich Orte des Erinnerns und es sind Orte der Mahnung. Wie wir wissen, hat diese Mahnung keine lange Wirkung gehabt. Zwei Jahrzehnte nach dem Ende des ersten Weltkriegs kostete der von Nazi-Deutschland vom Zaun gebrochene 2. Weltkrieg weiteren 62 Mio. Menschen das Leben. Es ist gut, dass wir in Deutschland seit 1952 diesen Volkstrauertag in jedem Jahr am 2. Sonntag vor dem 1. Advent begehen - nicht nur mit der zentralen Gedenkfeier im Deutschen Bundestag, sondern auch durch unzählige Veranstaltungen im ganzen Land. Wir sind unseren Vorgängern, auch hier in Immekeppel, dankbar, dass sie immer diesen Tag begangen haben, dass wir Jahr für Jahr hier am Friedhof zusammenkommen - nicht um an althergebrachten Traditionen festzuhalten, sondern aus Respekt vor unseren gefallenen Mitbürgern und vor allem als Mahnung. Ich denke, wir Deutschen haben genau wie unsere Nachbarn in Europa die Lektion aus der Geschichte gelernt: es darf nie wieder Krieg von Deutschem Boden ausgehen. Wenn wir die Welt beobachten, sehen wir, dass es zwischen gefestigten demokratischen Staaten keine Kriege gibt. Demokratien haben andere, friedliche Mittel, Auseinandersetzungen und Konflikte zu lösen. Die Herrschaft des Volkes, die funktionierende Demokratie, hat sich weltweit als der beste Schutz vor Krieg und Elend erwiesen. Es ist offensichtlich und geschichtlich bewiesen: Freiheit und Frieden gehören untrennbar zusammen. Auseinandersetzungen und Kriege machen heute nicht mehr an Ländergrenzen Halt. Und deshalb ist es nicht nur ein Gebot der Mitmenschlichkeit oder der Solidarität, sondern dient in gut verstandenem Eigeninteresse dem Schutz unseres Friedens, wenn die demokratischen Staaten helfen, Frieden und Freiheit in der Welt zu stabilisieren. Die Einsätze in Bosnien-Herzegowina, in Mazedonien oder im Kosovo haben den Menschen dort zumindest Frieden gebracht - auch wenn die Menschen in diesem Teil der Welt nach wie vor auf die militärische Präsenz des Westens angewiesen sind. Es ist ja auch keineswegs so, dass der Krieg abgeschafft und aus dieser Welt verschwunden wäre. Im Gegenteil: wir erleben, wie Kriege zwischen Staaten durch neue Bedrohungen wie Bürgerkriege und Terrorismus abgelöst werden. Für die Betroffenen, die Getöteten, die Verletzten, die Vertriebenen macht das im Übrigen kein Unterschied. Es ist gut, dass der neue Bundesverteidigungsminister begonnen hat, die kriegsähnlichen Zustände, mit denen unsere Soldaten zu kämpfen haben, auch deutlich beim Namen zu nennen. Wir stehen hier vor den Gedenktafeln mit unzähligen Namen. Sie erinnert an junge, wertvolle Menschen. Sie hatten Pläne. Sie hatten noch so viel vor in ihrem Leben. Sie hätten noch unendlich viel leisten und erleben können. Sie haben es verdient, dass wir uns hier treffen, ihrer gedenken und für sie beten. Darüber hinaus sind für uns eine ständige Mahnung: Lassen wir alles dafür tun, dass nie wieder Krieg und Elend über unser Land kommen. Wir verneigen uns vor den Toten aus unserer Heimat und als Christen schließen wir sie ganz fest in unsere Gebete um Frieden und Freiheit mit ein; denn Gott hat ihnen einen Namen gegeben und bei diesem Namen wird er sie rufen.
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